Kennst Du das auch? Du wachst auf, schlägst die Augen auf, bist noch gar richtig bei Dir und hast den Tag noch gar nicht richtig gestartet. Zack – Dir schießt eine geniale Idee in den Kopf, beispielsweise wie Du im Job weiterkommst. In diesem Moment ist Dir alles klar, es kann losgehen, Du stehst auf und startest in den Tag. Die Idee ist stark, da ist so viel Energie drin.

In solchen Situationen bist Du unglaublich euphorisch. Du brennst für etwas, die Idee ist wie ein Feuer in Dir. Manchmal erlöscht dieses Feuer aber auch genauso schnell, wie es gekommen bist. Die täglichen Herausforderungen und der normale Trott in Deinem Leben lassen die Flamme langsam kleiner werden und Deine Idee erlischt in Dir.

Ich möchte mir Dir darüber sprechen, welche Strategien es gibt, um dieses Feuer am Leben zu halten. Welche Wege gibt es, dieses Feuer größer und stärker zu machen, um Deine Idee in die Tat umzusetzen? Ich selbst habe über sechs Jahre bei der Feuerwehr einen Freiwilligendienst verrichtet. Anstatt für die Bundeswehr habe ich mich für die Feuerwehr entschieden und hatte eine wunderbare Zeit. Ich erinnere mich noch an einen meiner ersten Einsätze: Der Pieper ging, es war nachts, meine Kameraden und ich wurden zu einem Hausbrand gerufen. Am Einsatzort sahen wir die Flammen durch das Dach schlagen. Das Feuer konnten wir löschen und die angrenzenden Gebäude retten. In diesem Moment wäre es uns nie in den Sinn gekommen, Öl ins Feuer zu gießen. Genau das solltest Du aber tun, wenn Du für etwas brennst: Öl ins Feuer gießen.

Tipp 1: Teile deine Idee mit Menschen, mit denen du darüber sprechen kannst.

Triff Dich mit einem guten Freund oder einer guten Freundin auf einen Kaffee. Erzähle ihm oder ihr von Deiner Idee und halte Dich nicht zurück. Lasse all deine Euphorie und die Energie, die in Dir brennt, heraus. Wenn Du Dir vorher gut überlegt hast, mit welchem Menschen Du Deine Idee teilst und Du hast den richtigen ausgewählt, dann wird er tun, was Du gerade brauchst: Er wird die Ölkanne nehmen und Öl ins Feuer gießen. Dieser Mensch wird Deine Idee mit Dir weiterspinnen und Dich unterstützen. Er wird die positiven Aspekte aufzeigen und Rückfragen stellen, die Dich weiterbringen und die Idee reifen lassen, stets mit einem positiven, wohlwollenden Ansatz. Du wirst aus dem Gespräch herausgehen und das Feuer wird mindestsens doppelt so groß wie vorher sein.

Tipp 2: Suche Dir keine Menschen, die Deine Idee ausbremsen werden.

Teile Deine Idee nicht mit Menschen, von denen Du schon vorher weißt, dass sie „Aber-Menschen“ oder vorsichtige Menschen sind, die sich selbst bestimmte Dinge nicht trauen, weil sie vielleicht desillusioniert sind oder ein hohes Bedürfnis nach Sicherheit haben und sich deshalb nicht an neue Dinge herantrauen. Meide diese „Erstmal-abwarten-Menschen“ mit Deinen Ideen, denn sie sind Menschen, die den Feuerlöscher stets in der Hand tragen, um möglichst schnell jegliche Brände in ihrem Umfeld zu löschen. In diesem Schaum oder Wasser gehen viele wunderbare Ideen unter und sterben, darunter auch Deine Idee.

Tipp 3: Schreibe Deine Ideen auf.

Wenn Dir eine tolle Idee kommt, nimm Dir einen Zettel oder Post-It und schreibe sie auf. Schaue immer wieder darauf und lasse Dich an das Feuer erinnern, das in Dir brennt. Du kannst sogar noch einen Schritt weitergehen: Male Deine Idee auf und visualisiere Dein Ziel. Wenn Du beispielsweise eine Idee für das nächste Kundengespräch hast, male auf wie Du mit dieser Person zusammensitzt, vielleicht sogar mit einer Sprechblase, was Du sagen möchtest. Hänge dieses Bild dort auf, wo Du es möglichst oft siehst und Du immer wieder an diese Idee erinnert wirst: Auf dem Schreibtisch, an den Spiegel, auf dem Nachttisch, oder im Auto. Visualisiere Dein Ziel. So kannst Du das Feuer in Dir nähren, auch wenn es mal regnet oder Leute mit dem Feuerlöscher kommen.

Mein persönliches Brand-Thema ist Coaching.

Ich möchte helfen, das Leben von Menschen positiv zu verändern und einen positiven Einfluss zu haben. Stets mit der Vision: Wenn diese Menschen glücklich in ihrem Leben sind, werden sie andere Menschen glücklich machen und so kommt eine Lawine ins Rollen, von der auch ich profitiere. Auch ich umgebe mich für mein Brand-Thema mit den richtigen Menschen. Ich habe mich vor einiger Zeit mit zwei Freunden in Hamburg getroffen und die waren genau die, die ich brauchte: Die Kanne in der Hand, stetig schauend, wo sie Öl nachkippen und die Idee vorantreiben können. Ich habe andere Freunde, mit denen ich ebenfalls über meine Idee gesprochen, aber ich bemerkte schnell, dass dies nicht ihr Thema war. Ihnen fehlte das Verständnis dafür und was ich bereit war, an Zeit und Geld darin zu investieren. Deswegen sind es keine schlechten Freunde, aber ich habe festgestellt, dass ich zurzeit nicht mit ihnen darüber sprechen kann und möchte.

Um meine Schritte und Ziele zu visualisieren, habe ich mir selbst grüne Karten gemalt, die ich mir regelmäßig vornehme. Dann stelle ich mir vor, in einem Coaching-Gespräch zu sitzen, meine Decke auszubreiten und jedes Wort, was von meinem Gegenüber kommt, fällt sanft auf diese Decke. Wir können dann gemeinsam die einzelnen Wörter aufheben und genau anschauen, weiterspinnen, sie verwerfen oder feilen und bearbeiten. Ich weiß, wenn die Person aus dem Gespräch herausgeht, hat sie mehr Klarheit, ist glücklicher und verfolgt ihren Weg.

Ich wünsche Dir – für diese Woche, diesen Monat, dieses Jahr – dass Du für etwas brennst, dass das Feuer größer wird, die Flammen ausschlagen und sie immer weiter und größer werden, bis sie sich zu einem Flächenbrand in Dir entwickeln. Genau diesen Brand, halte ihn am Leben und nähre ihn. Dafür wünsche Dir viel Erfolg.